Nein, Käse schmeckt mir nicht.
Es gäbe genügend Gründe, dass er mir schmecken müsste – immerhin bin ich im Käsemekka Schweiz geboren und neben einem Bauernhof aufgewachsen. Aber er schmeckt mir eben nicht. Und doch weiß ich sehr zu schätzen, dass viele Käser ihr Handwerk verstehen und pflegen.
Genauso geht es mir mit manchen Bands. Ich müsste sie mögen – aber ich finde irgendwie keinen Draht. Neulich bin ich zufällig auf Snarky Puppy gestoßen – eine Art Fusion-Kollektiv. Verwunderlich, dass die Band rund um Michael League noch nie untergekommen war – immerhin hat sie bereits 12 Alben veröffentlicht und sogar einen Grammy gewonnen. Und sie hat alles, was mir an Fusion-Bands gefällt: großartige Musiker, einen ordentlichen Einschlag in Richtung Funk, Bläsersätze, einfach alles.
Ich habe mich sehr gefreut über meine Neuentdeckung, die sonst schon jeder kennt. Aber mit jedem Track sank die Stimmung. Ja, die Jungs können was. Und trotzdem ist das Ganze für mich irgendwie fad. Es kommt mir vor wie Weather Report mit ein paar Ideen zuwenig, oder wie Tribal Tech minus den Punk und den Mut. Schade.
Aber, das muss gesagt sein: Ich bin begeistert, dass es diese Band gibt, dass sie ihren Sound durchzieht, dass sie die Fusion-Flagge in ihrer Art so konsequent hochhält. Allein Fusion mit fetten Bläsersätzen, das gibt es nicht mehr so oft. Und unter den Alben gibt es schon Hörenswertes, auch für mich. Ich empfehle groundUP – Titel wie Bent Nails machen ohne Zweifel Spass, zumal in einem Live-Format.
Also: Snarky Puppy ist einen Versuch wert. Unbedingt reinhören. Auch wenns sicher nicht jedem gefällt. Mir schmeckts halt nicht.
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