Alleingänge

Eddie van Halen war der Anfang vom Ende.

Nachdem Quincy Jones den holländisch-amerikanischen Gitarrero mit der typischen Tapping-Technik beim Michael-Jackson-Hit „Beat it“ ein Solo hatte spielen lassen, schien sich die Zeit der Ohrwurm-Alleingänge dem Ende zuzuneigen. Ich jedenfalls kann mit spontan an kein wirklich markantes Solo in der populären Musik seitdem erinnern. (Andere Meinungen sind jederzeit willkommen.)

Das macht Fusion zu einer der letzten Bastionen des Solos – und insbesondere des Gitarrensolos – zwischen Metal und Jazz. Keine Kunst, werden jetzt kritische Stimmen einwerfen, denn Fusion ist meistens instrumental und deshalb ein einziges großes Solo. Nicht wirklich, denn im seichten Fahrwasser von Smooth Jazz gibt es ohnehin kaum noch etwas, das im Gehörgang bleibt, und schon gar kein Gitarrensolo.

Wie das geht, und zwar ganz ohne gitarristische Pyrotechnik a la Van Halen, zeigen seit Jahrzehnten nicht die großen Stars, sondern immer wieder die Studiomusiker, die im Schatten der „Recording Artists“ stehen, aber viel mehr Aufmerksamkeit verdienen würden. Dean Brown gehört zum Beispiel dazu, oder natürlich Larry Carlton. Ich habe aber drei andere Beispiele, die ich auch nach Jahren nicht aus dem Sinn bekommen.

Zum ersten: Das Solo von Barry Finnerty im Stück „Rodeo Drive (High Steppin‘)“ auf dem Crusaders-Album „Street Life“. Neben dem berühmten Titel-Track geht der Rest der Scheibe etwas unter, allerdings völlig unverdient. Denn das gerade dieses Solo ist legendär „flüssig“ gespielt:

Zweites Beispiel: Das Solo von „Buzz“ Feiten im Track „Let´s Just Say Goodbye“ auf dem (sonst nur „netten“) Album Voyeur von David Sanborn. Auch das wirkt völlig mühelos gespielt, gleichzeitig mit einer enormen Dynamik:

Und drittens ein Solo von Robben Ford. Nein, der ist kein „Niemand“, sondern war schon ein Star, bevor seine Begleitband als Yellowjackets aus seinem Schatten trat. Für „Goin‘ Home“ hat er ein Paradebeispiel für ein Solo abgeliefert, das sich perfekt in den Song einfügt, ohne gleichförmig zu klingen.

 

Welche Beispiele fallen Ihnen dafür ein? Ich bin gespannt!

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